Produktbeschreibung
- Bezeichnung des Tierarzneimittels
Droncit 50 mg Tablette für Hunde und Katzen
- Zusammensetzung
1 Tablette enthält:
Wirkstoff:
Praziquantel 50 mg
Weiße, runde Tabletten mit Bruchrille.
Die Tabletten können in gleiche Hälften geteilt werden.
- Zieltierart(en)
Hund und Katze
- Anwendungsgebiet(e)
Bandwurmmittel zur Anwendung bei Hunden und Katzen.
Gegen reife und unreife Darmstadien von Echinococcus granulosus, Echinococcus multilocularis, Dipylidium caninum, Taenia ovis, Taenia pisiformis, Taenia hydatigena, Multiceps multiceps, Mesocestoides spp., Hydatigera (Taenia) taeniaeformis.
- Gegenanzeigen
Keine.
- Besondere Warnhinweise
Besondere Warnhinweise:
Nach häufiger wiederholter Anwendung von Wirkstoffen einer Substanzklasse von Anthelminthika kann sich eine Resistenz gegenüber der gesamten Substanzklasse entwickeln.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Beim Umgang mit dem Tierarzneimittel nicht essen, trinken oder rauchen. Nach Gebrauch Hände waschen.
Trächtigkeit und Laktation:
Kann während der Trächtigkeit und Laktation angewendet werden.
Überdosierung:
Dosierungen bis zur 10-fachen (50 mg/kg KGW) werden im Allgemeinen symptomlos vertragen. Darüber hinausgehende Dosierungen können zu Erbrechen führen.
- Nebenwirkungen
Hund:
Sehr selten
(< 1 Tier/10 000 behandelte Tiere, einschließlich Einzelfallberichte):Erbrechen, Durchfall, Lethargie Katze:
Sehr selten
(< 1 Tier/10 000 behandelte Tiere, einschließlich Einzelfallberichte):Erbrechen, Durchfall, vermehrter Speichelfluss, Anorexie Die Meldung von Nebenwirkungen ist wichtig. Sie ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der Verträglichkeit eines Tierarzneimittels. Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie dies bitte zuerst Ihrem Tierarzt mit. Sie können Nebenwirkungen auch an den Zulassungsinhaber oder den örtlichen Vertreter des Zulassungsinhabers unter Verwendung der Kontaktdaten am Ende dieser Packungsbeilage oder über Ihr nationales Meldesystem melden. Die Meldungen sind vorzugsweise durch einen Tierarzt an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zu senden. Meldebögen und Kontaktdaten des BVL sind auf der Internetseite https://www.vet-uaw.de/ zu finden oder können per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung auf der oben genannten Internetseite.
- Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung
Zum Eingeben.
5 mg Praziquantel pro kg Körpergewicht (KGW), das entspricht 1 Tablette für 10 kg KGW. Bei Bedarf ist die Tablette entsprechend zu zerkleinern.
Hieraus ergibt sich folgendes Dosierungsschema:
Körpergewicht
(Hund/Katze)Droncit 50 mg
Tabletten≤ 5,0 kg 1/2 Tablette 5,1 - 10,0 kg 1 Tablette 10,1 - 20,0 kg 2 Tabletten 20,1 - 30,0 kg 3 Tabletten 30,1 - 40,0 kg 4 Tabletten 40,1 - 50,0 kg 5 Tabletten etc. - Hinweise für die richtige Anwendung
Eine Unterdosierung könnte zu einer ungenügenden Wirksamkeit führen und die Resistenzentwicklung begünstigen.
Um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich bestimmt werden.
Die Eingabe der Tabletten erfolgt direkt oder eingehüllt in Fleisch bzw. Wurst oder zerkleinert mit dem Futter. Diätetische Maßnahmen bzw. Futterentzug sind nicht erforderlich.
Soweit nicht anders verordnet, genügt die einmalige Gabe von Droncit 50 mg Tablette.
Bei Echinokokkose besteht Ansteckungsgefahr für den Menschen. Bei nachgewiesenem Echinococcus-Befall ist nach der Therapie eine Kontrolluntersuchung und gegebenenfalls eine Wiederholungsbehandlung erforderlich. Fragen Sie hierzu Ihren Tierarzt.
- Wartezeiten
Nicht zutreffend.
- Besondere Lagerungshinweise
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Für dieses Tierarzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Sie dürfen dieses Tierarzneimittel nach dem auf dem Karton und dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nach „Exp.“ nicht mehr anwenden.
Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
- Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden. Diese Maßnahmen dienen dem Umweltschutz.
Fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker, wie nicht mehr benötigte Arzneimittel zu entsorgen sind.
- Einstufung von Tierarzneimitteln
Tierarzneimittel, das der Verschreibungspflicht unterliegt.
- Zulassungsnummern und Packungsgrößen
Zul.-Nr.: 6294355.00.00
Packung mit 2 Tabletten
Packung mit 20 Tabletten
Packung mit 24 Tabletten
Packung mit 48 Tabletten
Packung mit 104 TablettenEs werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
- Datum der letzten Überarbeitung der Packungsbeilage
01.03.2023
Detaillierte Angaben zu diesem Tierarzneimittel sind in der Produktdatenbank der Europäischen Union verfügbar (https://medicines.health.europa.eu/veterinary).
- Kontaktangaben
Zulassungsinhaber:
Vetoquinol S.A.
Magny-Vernois
70200 Lure
FrankreichFür die Chargenfreigabe verantwortlicher Hersteller:
KVP Pharma- und Veterinär Produkte GmbH
Projensdorfer Str. 324
24106 Kiel
DeutschlandVetoquinol S.A.
Magny-Vernois
70200 Lure
FrankreichÖrtlicher Vertreter und Kontaktdaten zur Meldung vermuteter Nebenwirkungen:
Vetoquinol GmbH
Reichenbachstr. 1
85737 Ismaning
Deutschland
Tel: + 49 89 999 79 74 0
E-Mail: germany_produktsicherheit@vetoquinol.com
Falls weitere Informationen über das Tierarzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Zulassungsinhabers in Verbindung.- Das sollten Sie über das Bandwurmproblem unbedingt wissen!
Wissenswertes
Bandwurmbefall muss ernst genommen werden.
Bandwurmbefall bei Hunden und Katzen stellt neben dem hygienischen Problem auch ein gesundheitliches Risiko dar, weil die Larven der Bandwürmer bei Menschen und Tieren zu Erkrankungen führen können. Wie infizieren sich unsere Haustiere mit Bandwürmern? Bandwürmer benötigen für die Vermehrung Endwirte und Zwischenwirte. Bei den Endwirten handelt es sich häufig um fleischfressende Tiere wie zum Beispiel Hunde und Katzen. Zwischenwirte sind in der Regel Beutetiere der Endwirte zum Beispiel Ratten und Mäuse. Auch Flöhe treten als Zwischenwirte auf. Die geschlechtsreifen Bandwürmer leben im Hunde- bzw. Katzendarm und stoßen regelmäßig ihre mit Eiern beladenen Bandwurmglieder ab, die man manchmal als zusammenhängende Gliederkette, häufiger aber einzeln als wenige Millimeter lange weiße Gebilde im Kot erkennen kann. Bandwurmeier werden von Zwischenwirten aufgenommen. Im Darm schlüpfen die Larven, durchdringen die Darmwand und beginnen eine Körperwanderung. Schließlich nisten sich die Larven in der Muskulatur oder in inneren Organen der Zwischenwirte ein und können diese erheblich schädigen. Die Larven werden dann als Finnen bezeichnet. Die Larven einiger Bandwürmer unserer Haustiere können auch Menschen infizieren. Der Mensch wird dann als Fehlwirt bezeichnet. So können zum Beispiel die Larven des Fuchsbandwurmes zur gefährlichen Alveolären Echinokokkose führen. Die Endwirte stecken sich bei der Aufnahme finnenhaltiger Nahrung an. Aus den Finnen entwickeln sich dann die Bandwürmer. Typische Situationen, bei denen sich Hunde und Katzen immer wieder mit Finnen anstecken, sind das Verfüttern von rohem Fleisch oder Schlachtabfällen bzw. von Aufbrüchen. Jagdhunde stecken sich durch das Anfressen verendeten Wildes an; Katzen vorwiegend durch das Fressen von Mäusen. Der Bandwurm schädigt den Endwirt in der Regel kaum. Die Larven können dagegen gefährliche Organschäden in Zwischen- bzw. Fehlwirten anrichten. Regelmäßige vorbeugende Maßnahmen sind zum Schutz der Haustiere und vor allem des Menschen erforderlich.
Fuchsbandwurmlarven und der Mensch
Echinoccocus multilocularis ist die wissenschaftliche Bezeichnung für den Fuchsbandwurm. Er gehört zu den kleinsten Bandwurmarten und wird nur einige Millimeter lang. Der Fuchsbandwurm stellt ein besonderes Gesundheitsrisiko für den Menschen dar. Nimmt der Mensch Eier des Fuchsbandwurmes auf, können die Larven die Leber befallen und sie in einem schleichenden Prozess zerstören. Diese unheilbare Krankheit wird als Alveoläre Echinokokkose bezeichnet.
Der Gurkenkernbandwurm Dipylidium caninum
Der in Deutschland und Österreich (vor allem in den städtischen Gebieten) wohl häufigste Bandwurm bei Hunden und Katzen ist der Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum). Dieser Bandwurm wird durch Flöhe übertragen. Deshalb ist bei Befall neben der Behandlung mit diesem Tierarzneimittel immer auch eine Flohbekämpfung am Tier und im Umfeld der Tiere durchzuführen. Umgekehrt muss bei einem Flohbefall immer auch an eine Bandwurmbehandlung gedacht werden.
Behandlung
Die Bekämpfung der Bandwürmer erfolgt durch eine einmalige Behandlung mit diesem Tierarzneimittel. Die Maßnahmen richten sich nach der Haltungsform. Wir empfehlen folgendes Behandlungsschema:
Alle Hunde und Katzen sollten grundsätzlich 4 mal pro Jahr behandelt werden.
Darüber hinaus:- Hunde, die im Ausland waren, nach Rückkehr aus dem Urlaub
- Hütehunde alle 4 Wochen
- Jagdhunde alle 4 Wochen
- Jungtiere vor dem Verkauf bzw. eine Woche vor Schutzimpfungen
- freilaufende Katzen in Gebieten mit dem kleinen Fuchsbandwurm alle 4 Wochen
- Zuchttiere eine Woche vor dem Wurf
Wie wirkt dieses Tierarzneimittel?
Dieses Tierarzneimittel zerstört sehr schnell die äußere Hülle der Bandwürmer und tötet sie schon nach einmaliger Behandlung im Darm zuverlässig ab.
Wichtiger Hinweis
Dieses Tierarzneimittel hat keine Depotwirkung. Die einmalige Behandlung befreit die Tiere zwar zuverlässig von den Bandwürmern im Darm, kann jedoch nicht verhindern, dass sich die Tiere erneut anstecken.